In letzter Zeit kommen immer wieder besondere Aufträge auf mich zu, beispielsweise die Vorbereitung auf sehr emotionale Reden. Was braucht es für eine gelingende Trauerrede, Dankesrede oder Hochzeitsrede? Was tun, damit uns nicht die Spucke weg bleibt oder uns die Emotionen überrollen?
Auch für die emotionale Rede gilt: gute Vorbereitung ist super wichtig. Und damit meine ich nicht nur den Inhalt, der gut sprechbar, nicht zu lang und persönlich sein sollte, sondern auch den Körper, die Seele, den Atem.
Gern teile ich meine Tipps, manche davon sind ganz persönlich:
- Prüfe, ob du dich dieser Rede wirklich gewachsen fühlst oder nur einer Verpflichtung nachgehst. Du musst nicht sprechen.
- Mach‘ die Rede zu DEINER Rede, vergiss alle Erwartungen anderer Personen.
- Sei dir bewusst, weshalb du sprichst. Beispielsweise um den Verstorbenen zu würdigen, ihm oder ihr zu danken.
- Sorge für einen stabilen Stand und bequeme Kleidung, in der du gut atmen kannst.
- Auch auf Schuhe, die dir ein sicheres Gefühl geben und den Boden unter den Füßen spüren lassen.
- Du musst nicht aufschauen und Augenkontakt suchen, wenn dich das ablenkt.
- Gibt es einen Gegenstand in deiner Tasche oder nahe an deinem Körper, der dir gute Gedanken und Sicherheit schenkt? Trage ihn bei dir.
- Sei dir deiner schlimmsten Befürchtungen bewusst, was ist dein persönliches „worst case Sznearium?“ Entscheide, was du in dem Fall machen wirst. Gibt es einen Plan B.?
- Tipps für Plan B.: Suche dir Verbündete, die abwechselnd mit dir sprechen oder lesen, neben oder dicht bei dir stehen oder wenigstens nah in deinem Blickfeld sind.
- Sei dir bewusst: du bist nicht allein. Wer könnte in deiner Vorstellung hinter dir stehen und dich stützen? Ich selbst habe einen Engel hinter mir stehen, dessen Anwesenheit ich tatsächlich spüre und das stützt mich enorm. Falls du nicht spirituell bist, frage dich dennoch, wer dein Engel sein könnte.
- Mit welchen Gedanken startest du deine Rede? Sei dir bewusst, dass Perfektion nicht gefragt ist und jeder deine emotionale Berührtheit erwartet oder sogar wünscht.
Foto von The Good Funeral Guide auf Unsplash