Immer wieder kommen Menschen mit einem besonderen Anliegen auf mich zu. Sie möchten ihr eigenes Buch in der Hörbuch-Version selbst einsprechen. So wie Bestseller-Autorin Saskia Hablasch mit ihrem Buch über Projektmanagement. Prima Sache, wenn man grundsätzlich verständlich und engagiert sprechen kann. Und sich eine gute Vorlage geschrieben hat. Das merkt man oft erst, wenn man die ersten Seiten spricht. Denn Schriftsprache und die sprechmündliche Vermittlung von Inhalten in der Spontan-Sprache sind zwei sehr unterschiedliche Formen der Kommunikation.
Wir leben in einer visuellen, aber auch auditiven Welt, konsumieren Hörbücher und Podcasts und sind es zunehmend gewohnt, Texte professionell in der Hörversion geliefert zu bekommen. Natürlich kann man sich für den eigenen Text einen professionellen Sprecher oder Sprecherin engagieren (mich zum Beispiel, denn das biete ich natürlich auch an!). Oftmals übernimmt das der Verlag, manchmal hat man ein Mitbestimmungsrecht als Autor oder Autorin, manchmal auch nicht.
Ein Hörbuch selbst einzusprechen ist ziemlich anstrengend, das sollte klar sein. Es braucht eine lange Vorbereitungsphase und Übung in den unterschiedlichsten Bereichen, damit es gelingen kann. Und natürlich sind diese Bereiche sehr unterschiedlich. Beispielsweise geht es um Stimme, Artikulation, Sprechtempo, die richtige Aussprache, Gestaltung, Spannungsbögen, Mind-Set, Intention, Sprechatmung, Resonanz, Entspannung,Technik des Mikrofonsprechens etc.
Ich bereite in einzelnen Sitzungen, manchmal auch im Block, auf die Grundlagen und Besonderheiten vor. Dafür muss gut und ausreichend Zeit eingeplant werden. Übrigens auch für die Buchung des Tonstudios! Dann gehts zur Sache: ab ins Studio!
Mit der Tontechnik selbst kenne ich mich nicht aus, daher sitzt ein erfahrenerer Tontechniker immer an meiner Seite. Und vier Ohren hören mehr als zwei, das ist ein großer Vorteil, denn so können kleine und große Fehler oder Auffälligkeiten schnell erkannt und verändert werden. Ich bin für die Tonregie zuständig. Und habe das gesamte Buch natürlich vorher aufmerksam gelesen, Anmerkungen für Änderungen gemacht, Aussprache besonderer Wörter recherchiert und vieles mehr.
Und was sind meine Aufgaben während der Tage im Studio?
- Ich achte auf Aussprachefehler und inhaltliche Fehler,
- sorge für eine gute Zusammenarbeit mit der Tonregie und vermittle bei Unstimmigkeiten, falls diese auftreten,
- sorge für Sicherheit und gutes Gefühl im Studio und beim Sprechen,
- sorge für möglichst gleichbleibende Sprechqualität und Sprechspannung,
- sorge für die lebendige Ansprechpartnerin, Zuhörerin über die gesamte Länge des Buchs hinweg,
- bringe Tipps für Lebendigkeit und Varianz ein,
- und halte Übungen und Tipps für Lockerungen der Stimme/Atmung/Haltung für zwischendurch parat.
Strengt das an? Jaaaaa. Lohnt sich das? Jaaaaaa.
So sind die Tage im Tonstudio nicht nur Tage voller Konzentration, sondern auch voller Austausch, Lachen, Freude. Und ist das Buch erstmal eingesprochen, braucht es noch etwas Geduld. Denn es muss geschnitten werden: ein Haufen Arbeit, die ich glücklicherweise nicht selbst erledigen muss. Dann kommt der große Tag und ein geschriebenes, gedrucktes Buchstaben-Werk wird zum Hörgenuss. Bravo!
Falls Sie nun also mit diesem besonderen Vorhaben an mich herantreten möchten: herzlich gerne. Denn Sprechen ist und bleibt meine große Leidenschaft.
So gehen wir vor:
Ich mache mir zuerst ein Bild von Ihrer Stimme und Ihrem Sprechen und gebe dann eine Empfehlung ab. Manchmal rate ich davon ab, selbst zu sprechen. Ich bin ehrlich und klar in meiner Analyse dessen, was Sie mitbringen und was sich hörbar daraus machen lässt. Dann schreibe ich Ihnen ein Angebot und wenn Sie es akzeptieren gehts los.
Und nun freue ich mich auf das nächste Hörbuch oder Podcast Projekt.
Sie planen Ihr eigenes Hörbuch? Lassen Sie uns sprechen!
Foto von Alexey Ruban auf Unsplash