Tipps für eine gesunde, flexible und ausdrucksvolle Stimme

Unsere Stimme ist ein sehr flexibles, aber auch ein sehr sensibles Instrument. Ohne Stimme sind wir unseres wertvollsten Ausdrucksmittels beraubt. Was können wir also tun, um unsere Stimme gesund zu erhalten? Und welche Möglichkeiten haben wir, wenn sie gereizt ist?

Hier sind meine Tipps für die kalte Jahreszeit:

  • Sorgen Sie für ausreichend Schlaf und Erholung. So können sich auch Ihre Stimmbänder erholen.
  • Heizungsluft trocknet die Schleimhäute aus, deshalb auf gute Befeuchtung der Schleimhäute achten, viel Wasser ohne Kohlensäure trinken.
  • Lutschen Sie viel – die Auswahl an leckeren Pastillen ist groß. Wichtig ist der Speichel, der durch das Lutschen gebildet wird und Ihre Schleimhäute gut mit Feuchtigkeit versorgt.
  • Schleimhäute befeuchten können Sie außerdem durch Inhalationen. Verzichten Sie auf Zusätze oder nehmen Sie etwas Sole/Meersalz.
  • Machen Sie sich nicht abhängig von Nasensprays – sie trocknen die Schleimhäute aus. Nasenspülungen oder Inhalationen mit Salzwasser helfen sanft und schonend.
  • Sorgen Sie für ausreichend feuchte Raumluft. Im Winter können Sie vor dem Schlafengehen die Vorhänge mit einem Wassersprüher befeuchten. Das ist auch für Heuschnupfengeplagte ein guter Tipp.

Notfall-Tipps für die bereits angegriffene Stimme:

  • Gönnen Sie Ihrer Stimme Ruhe. Vermeiden Sie unnötiges Sprechen.
  • Vermeiden Sie es, zu schreien.
  • Gehen Sie mit einer Kehlkopfentzündung zum Arzt. Falls Sie länger als drei Wochen heiser sind, bitte gleich zum Phoniater. Das ist ein auf die Stimme spezialisierter Hals-Nasen-Ohren-Arzt. Er kann genau abklären, woher die Heiserkeit kommt und was Sie dagegen tun können.
  • Flüstern ist nicht zwangsläufig schlecht für die Stimme. Wenn Sie weich und sehr luftig flüstern können, ist das vollkommen in Ordnung. Wenn es kratzt und sich angestrengt anhört oder anfühlt, bitte nicht flüstern. In diesem Fall ist Schweigen Gold.
  • Trinken Sie viel Wasser und sorgen Sie für ausreichend Schlaf.
  • Falls Sie sich unbedingt räuspern müssen, tun Sie es sanft. Besser ist Schlucken oder sanftes Summen, auch das transportiert den Schleim ab.
  • Gähnen und Seufzen beruhigt die Stimme.

Besondere Maßnahmen, um die Stimme wieder aufzubauen:

Summen und Lippenflattern massiert Ihre Stimmlippen – eine besondere Art ist „Laxvoxen“. Dafür brauchen Sie einen Silikonschlauch, mit dem Sie ins Wasser blubbern. Hier erfahren Sie mehr: http://www.laxvox.de

Bitte vermeiden:

  • Rauchen: vor allem direkt vor dem Sprechen! Die Stimmlippen mögen keinen Rauch. Vor allem die Hitze des Rauches kann die Schleimhäute angreifen und auch die Lungen mögen keinen Rauch.
  • Alkohol: er trocknet die Schleimhäute aus und greift sie an.
  • Die Nacht zum Tag machen: neben Rauchen und dem übermäßigen Genuss von Alkohol kann auch das laute Sprechen gegen Lärm – z.B. laute Musik und Hintergrundgeräusche – die Stimme angreifen.
  • Lügen: Ihre Stimme liebt es, wenn Sie mit sich und den anderen ehrlich sind.

Extra-Tipp für Frauen: Aufmerksam sein! Während der Periode können die Schleimhäute der Stimmlippen um ein Vielfaches anschwellen. Vermeiden Sie stimmliche Eskapaden während dieser Zeit und wundern Sie sich nicht, wenn die Stimme empfindlicher reagiert als sonst. Opernsängerinnen wurde früher ein Auftritt während ihrer Tage erspart – sie waren dann „unpässlich“… Auch während der Schwangerschaft kann die Stimme empfindlicher reagieren als sonst.

Bildnachweis: gfhjkm123 / Pixabay

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