Meine 10 Tipps für ein quicklebendiges Vorglühen

Wer kennt es nicht? Ein trockener Mund oder zu viel Speichel, feuchte Hände, rote Flecken, ein Ziehen in der Magengegend, das Gefühl, ständig aufs Klo zu müssen, unregelmäßige Atmung: All das sind Kennzeichen von Lampenfieber. Was viele nicht wissen: Auch Profis haben Lampenfieber. Ich kenne niemanden, der vor einem Vortrag, Rede, Moderation oder Auftritt kein Lampenfieber spürt.

Lampenfieber ist eine ganz natürliche Reaktion Ihres Körpers auf ein erhöhtes Stresslevel – es gehört einfach dazu. Einer Menschenmenge ausgesetzt zu sein, aktiviert unseren Fluchtreflex. Wo soll diese Energie hin? FLIGHT oder FIGHT? Totstellen oder Wegrennen geht schlecht. So spüren wir die geblockte Energie oft als sehr unangenehm – im ganzen Körper. Aber es gibt noch eine Option: FLIRT! Rein in die Situation und ran ans Publikum. So nutzen wir die Energie des Lampenfiebers für den kreativen Prozess und zur Kommunikation.

Das Lampenfieber kann also nützlich sein: Es unterstützt unseren Körper dabei, Höchstleistung zu bringen. Lampenfieber und Top-Performance gehören einfach zusammen. Doch was können wir tun, wenn die kreative Energie des Lampenfiebers ins Negative schlägt? Wir vor einem Vortrag unsicher sind und uns hilflos ausgeliefert fühlen? Das muss nicht so bleiben. Wir können einiges dafür tun, uns auch mit dem Lampenfieber gut zu fühlen und die Situation bravourös zu meistern.

Hier Meine zehn Tipps für ein quicklebendiges Vorglühen:

  1. Überschüssige Energien abbauen:
    • ein Warmup vor dem Auftritt tut einfach gut: Schütteln, Hüpfen, Springen. Außerdem kommen Sie so raus aus dem Kopf rein in die körperliche Präsenz.
  2. Blödeln:
    • Faxen machen, Albern sein, Unsinn machen, Grimassen ziehen: Blödsinn vor einer Rede entlastet und baut Stress ab.
  3. Den Atem aktivieren:
    • Den Atem in jede Zelle einladen durch aktives Räkeln und Gähnen, tiefes Aufatmen, Seufzen und Dehnen.
  4. Die Stimme ins Spiel bringen:
    • Beim Blödeln, Hüpfen und Springen einfach die Stimme mitnehmen und „die Stimmsau rauslassen“, Gähnen mit Stimme, Trommeln auf der Brust wie ein Gorilla mit Stimme.
  5. Bodenkontakt herstellen:
    • Gut verankert am Boden lässt sich die Energie des Lampenfiebers leichter ertragen. Dafür kneten oder massieren oder klopfen Sie kräftig die Fußsohlen.
  6. Body Awareness herstellen:
    • Ganz bewusst und achtsam in den Körper spüren. Loslassen, wo Sie Anspannung bemerken. Wer dies auch in nicht so stressbesetzten Situationen übt, ist im klar im Vorteil!
  7. Das Kopfkino aktivieren:
    • „Die Glut, die ich in mir spüre, werde ich gleich auf mein Publikum übertragen: so kann der Funke überspringen.“
  8. In Dialog mit dem Lampenfieber treten:
    • „Ach, da bist ja wieder: gutes, altes, nerviges Lampenfieber! Ich mag dich zwar nicht besonders, muss aber zugeben, mich selten so lebendig zu fühlen, wie in deiner Gegenwart. Okay, Kumpel, ich nehm dich einfach mit auf die Bühne und du gibst mir Energie, einverstanden? Ich meine: Lebendig fühlt sich doch zumindest besser an als tot!“
  9. Das Ziel der Rede klar machen und kurz zusammenfassen:
    • „ Ich bin heute hier, um 120 Stimminteressierten zu demonstrieren, wie Stimme, Stimmung und Haltung zusammen wirken. Ich gebe ihnen die Gelegenheit, effektive Übungen für eine freie Stimme zu erleben. Ich möchte alle für meine Arbeit begeistern und nehme sie mit auf eine lebendige Reise – um neue Kunden und Auftraggeber zugewinnen.“
  10. Die Motivation für die Rede klar machen und sich selbst gut zureden:
    • „ Ich habe mich ganz intensiv auf diesen Moment vorbereitet. Endlich ist er da. Endlich darf ich die vielen Menschen in diesem Saal inspirieren und begeistern. Mein Vortrag ist ein Geschenk für alle Anwesenden. Toll, dass ich das machen darf. Das Leben ist wunderbar- let´s go!“

 

Bildnachweis: chadoNihi / pixabay.com

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