Wie wir auf der Bühne nicht am langen Arm verhungern…

Endlich ist es so weit: Der große Auftritt ist da. Sie sind inhaltlich gut vorbereitet. Auch das Lampenfieber hält sich in Grenzen. Ja – Sie freuen sich sogar auf Ihr Publikum. Sie stehen auf und gehen auf die Bühne. Stellen sich ans Rednerpult. Schauen ins Scheinwerferlicht, wie besprochen und geübt. Nehmen Kontakt zu Ihrem Publikum auf und spüren: Die Stimmung ist gut.

Jetzt kann es losgehen!

Wären da nur nicht die Arme…

Ihre Arme, die wie zwei tote Fische herabhängen. Die traurig in der Gegend herumbaumeln.

Unnütze Arme. Dämliche Arme. Für alle sichtbar.

STOP!

Halten Sie den Film an.

Wenn ihr Kopfkino mit Ihnen durchgeht, ist es höchste Zeit, diesen Vorspann zu überspringen und zum Wesentlichen zu kommen:

Was ist so schlimm an Ihren hängenden Armen?

Es ist die Vorstellung, dass diese Sie blöd aussehen lassen, oder?

Das tun Ihre Arme aber nur, wenn Sie genau diese Gedanken füttern oder sogar versuchen, Ihre Arme zu verstecken. Damit flüchten Sie vor dem, worauf es ankommt:  zu sich zu stehen – und zu dem, was sie sagen wollen.

Und sich vor Ihrem Publikum zu zeigen. So, wie Sie sind.

Dabei wollen Ihre Arme nur mitspielen, bewegt von den natürlichen Impulsen beim Sprechen. Ihre Arme sind so Teil Ihrer natürlichen Bewegung und Gestik.

Und wenn kein Impuls kommt? Dann hängen sie eben runter.

Beobachten Sie einmal andere Redner: Stört es Sie, wenn deren Arme herunterhängen? Wahrscheinlich nicht.

Ein Tipp: bringen Sie vor einem Auftritt Bewegung, Aufmerksamkeit, liebevolle Gedanken und damit frische Energie in Ihre Arme. Schütteln Sie Ihre Arme, ziehen Sie beide Arme von den Schultern nach oben und lassen Sie sie wieder ganz locker fallen. Sprechen Sie mit Ihren Armen – zum Beispiel so:

„Schön, dass ihr da seid. Danke, dass es euch gibt. Hat euch das Schütteln gefallen? Ich spüre euch jetzt bis zu den Fingerspitzen ganz lebendig. Und vielleicht kommt ihr gleich zum Einsatz. Ich bin gespannt.“

Bildnachweis: ViktorCap/iStockPhoto

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